Montag, 18. Mai 2015

Einsam

Morgen fangen meine Abschlussprüfungen an, und ich hab nicht genug gelernt. Und ich sollte jetzt schlafen.
Aber ich muss die ganze zeit darüber nachdenken, wie einsam ich bin.
Weiß gar nicht wo und wie ich jetzt anfangen soll, aber muss mir alles mal von der Seele reden.
Ich war schon immer irgendwie "anders", als Kind schon pessimistisch und sarkastisch. Woher kommt sowas? Dachte als Kind schon, dass mich keiner liebt.
Habe das auch laut ausgesprochen und meine Mama hat dann immer geweint. Dann habe ich nich zwar schlecht gefühlt, weil sie meinetwegen weint, aber trotzdem habe ich nicht gedacht, dass sie mich wirklich liebt. Mein Bruder war immer das Lieblingskind. Meine Schwester brauchte viel Aufmerksamkeit, besonders als sie in der Pubertät war. Ich bin die jüngste und konnte mich damals schon immer gut selbstbeschäftigen. Aber mir fehlte immer etwas. Aufmerksamkeit. Liebe. Beachtung. Keine Ahnung.
Heute bin ich Papas Liebling. Aber seine Liebe und der Stolz kommen zu spät. Die Liebe kann ich nicht immer annehmen und der Stolz setzt mich unter Druck. Papas Prinzessin, die klügste von allen Kindern. Doch das stimmt nicht.

In der Grundschule war ich weder besonders beliebt, noch unbeliebt. War genau richtig. Hatte eine feste Clique und da war ich eigentlich schon (behaupte ich mal) der "Mittelpunkt". Soll nicht eingebildet klingen. Aber ich war mit allen am besten befreundet. Kennt ihr das, wenn innerhalb einer Clique zwar alle befreundet sind, aber wenn zum Beispiel einer einen "neuen" mitgeschleppt, mit dem man sich zwar anfreundet, aber nie wirklich ein echter Freund wie die anderen wird? So mein ich das. Ich war mit allem gut befreundet, aber nicht alle wären mit allen gut ausgekommen, wenn sie was allein gemacht hätten.
Egal.

In der Realschule hatte ich anfangs zwei bzw drei Freunde noch aus der Grundschule. War aufeinmal das kleine Mäusschen, das den Mund nicht aufkriegt. Habe mich mit Isi angefreundet, aber in der 6. Klasse hat sie zu mir gesagt, dass sie nicht mehr mit mir befreundet sein will, weil sie sich gerade mit den "coolen" angefreundet hat. Autsch. Ich war uncool. Noch ein Kind.
Dann habe ich mich mit Julia angefreundet. Waren dann eine 4-gruppe. Doch Ende der 6. Klasse hatten wir einen Streit und ich stand am Ende allein da. Anfang 7. Klasse, mit teilweise neuen Mitschülern, habe ich mich mit anderen angefreundet, doch bald wieder mit Julia & Co. vertragen. Trotzdem war noch nicht alles wieder gut.
Habe mich erst mit Johanna angefreundet, doch irgendwie hat das nicht so funktioniert (okay, ich glaube, ich war assi und wollte nichts mehr mit ihr machen, weil sie mehr ein Außenseiter war. Wir waren aber auch nur ein paar Wochen "befreundet").
Dann habe ich mich mit Dani angefreundet und sie ist zu meiner besten Freundin geworden. Leider war und ist sie ein Miststück, die für ihr Leben gern über alles und jeden lästert und sie hat mich in der 10. fallen gelassen, weil sie lieber was mit Chrissi gemacht hat. Chrissi war auch eine Freundin von mir, aber nie eine besonders gute.
Nach der Schule hatte ich also wieder meine 4er Clique mit Julia. Und das war gut. In der Ausbildung habe ich mich gut mit meinen Kollegen verstanden und vorallem mit Luisa gut angefreundet. Wir waren uns sehr ähnlich und haben uns gut verstanden. Wir waren sogar gemeinsam im Urlaub. Nach der Ausbildung - Freundschaft beendet. War mir zwar klar, dass der Kontakt früher oder später abbrechen würde, aber dass es so schnell geht, habe ich nicht erwartet.
Eine meiner Freundinnen hatte plötzlich eine Art Midlife-Crisis und hat auch mit Julia und mir "Schluss gemacht". Das hat mich sehr traurig gemacht, da wir beide seit der Grundschule befreundet waren, aber seit Ende der Realschule "lief" es nicht mehr so gut, da wir uns wirklich etwas auseinander gelebt hatten.
Ehrlich gesagt, kann ich jetzt nicht mehr beurteilen, ob ich in ihren Augen wirklich eine Freundin war. Sie hat immer auf andere gehört, bzw was ich gesagt habe, hat nie gezählt. Sie hat die Freundin ihres Bruders vergöttert (war eine Art Schwester für sie) und obwohl ich sie auch mochte, war ich oft eifersüchtig, weil meine Freundin eben viel öfter was mit ihr gemacht hat, statt mit mir. Und generell hat sie ihre "Schwester' auch immer überall mitgenommen - wenn sie was mit ihrem Freund und dessen Freunden gemacht hat, etc. mich jedoch nicht. Vielleicht war ich ihr peinlich oder zu langweilig.
Vielleicht erzähle ich diese Geschichte ein anderes mal.
Ich war also traurig, aber auf jeden Fall sehr glücklich, dass Julia und ich noch Freunde waren. Julia war eine tolle Freundin und ich liebe sie (so wie man seine Freunde nun liebt)
Was mich heute so fertig gemacht hat, bzw seit Monaten traurig macht, ist, dass ich befürchte, dass diese Freundschaft auch nicht mehr lange überdauern wird. Wir gehen beide seit einem Jahr wieder auf die gleiche Schule und haben (seitdem unsere Freundin letzten Sommer Schluss gemacht hat) fast keinen Kontakt mehr. Ich behaupte, dass wir uns beide gleich viel oder eben selten melden. Das habe ich immer auf den Schulstress geschoben. Aber andererseits habe ich Angst, dass sie keinen Bock mehr auf mich hat. Immer wenn ich gefragt habe, ob wir feiern gehen, wollte sie nicht. Und immer nur Zuhause was machen wollte ich nicht (sie hat einen Freund, mit dem sie was unternimmt und ich bin einsam und alleine und quasi immer Zuhause). So. Also gabs hier schon mal Schwierigkeiten. Bin dann also immer zu ihr, weil ich sie ja trotzdem sehen wollte. Haben uns paar mal wegen Kleinigkeiten gestritten und mir ist das immer sehr Nahe gegangen und ich habe danach oft geweint. Wir haben auch oft einfach nur aneinander vorbei geredet.
Heute habe ich ihr geschrieben, dass wir nach den Prüfungen endlich wieder mehr Zeit haben und wir ja was machen können. Sie klang nicht sehr begeistert und meinte später dann, dass ich unsere Freundschaft nicht zu schätzen weiß und wir aber ein anderes mal drüber reden.
Bam.
Finde nicht, dass das gut klingt. Habe davor auch noch gefragt, ob alles in Ordnung ist...
Einerseits habe ich Angst, sie zu verlieren und andererseits denke ich, vllt ist es besser so. Diese Freundschaft hat mich die letzten Monate nur runtergezogen und traurig gemacht.

Achja, einen Freund habe ich noch. Und ich bin sehr dankbar, dass wir uns so gut verstehen. Wir können über alles reden.
Aber er ist mein Ex. Vor drei Jahren haben wir Schluss gemacht und er hatte seitdem zwei und ich eine Beziehung.
Wir verstehen uns echt gut, aber manchmal denke ich, dass er noch Gefühle für mich hat.
Einmal waren wir feiern und ich hatte was mit nem Kerl und mein Kumpel ist irgendwie...  eifersüchtig geworden.
Das sehe ich schon als Problem. Aber trotzdem bin ich wirklich wirklich froh ihn zu haben! Ohne ihn würde ich vielleicht nicht mehr da sein...

Manchen fällt es so leicht neue Freundschaften zu schließen, aber nicht mir.
Ich bin anfangs sehr schüchtern und habe Angst, dass mich keiner mag. Meine Witze nicht versteht und mich komisch findet. Oder langweilig. Oder sich für mich schämt.
Zu dumm, zu uncool, zu langweilig, zu hässlich.
Ich habe Angst auf andere zuzugehen, weil ich Angst vor Abweisung habe.

Ich vermisse es, Feundinnen zu haben, mit denen man Mädelsabende macht und mit denen man kichert und über jungs spricht. Denen man vertrauen und alles erzählen kann.
Vertrauensprobleme habe ich übrigens auch
Emotionales Wrack.

Ich sollte jetzt schlafen.
Tut mir leid für den komischen Post.  Habe noch lange nicht alles gesagt, aber es ist einfach zu viel. Wahrscheinlich versteht mich sowieso niemand. Aber hey, das kenne ich ja schon.
Dann heißt es nur, dass ich wieder spinne.  Und "lasst sie, die beruhigt sich schon wieder"
Herrlich.
Ich soll für jeden da sein und Händchen halten, aber wenn ich Hilfe brauche, ist niemand da. Dann werde ich gemieden wie eine Aussätzige, bis ich wieder "normal" bin. Besten Dank.
Aber ich bin es ja, die Freundschaft nicht zu schätzen weiß.

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